Abformung, Abdruck
möglichst naturgetreue Abformung des Kiefers oder der Zähne. Die Negativform wird
zur Weiterverarbeitung mit speziellen Gipsen ausgegossen.
Abrasion
in der Zahnmedizin als Begriff für die (über)mäßige Abschaffung (mit Bildung von
Schlifffacetten) der Kauflächen, Füllungsoberflächen bzw. Zwischenräume (Kontaktpunkte)
der Zähne gebraucht. Geht mit einer Senkung des Bisses bzw. einer Vorwärtswanderung
der Zähne einher. Neben einem natürlichen Abarbeiten (= physiologisch) entstehen
Abrasionen durch Parafunktionen (Knirschen, Pressen).
Acrylate
Polymerisationskunststoffe. Bei der Anfertigung von Prothesen häufig verwendet.
Adhäsion
Anziehungskraft ("Klebekraft") zwischen den Molekülen versch. Körper.
Die Adhäsionsprothese bedient sich dieser Kräfte zum Halt der Prothesenbasis an
der Schleimhaut. Ein wichtiger Faktor ist hierbei der Speichel. Diese Klebekräfte
können durch Haftmittel (Cremes, Pulver) noch verstärkt werden.
aktivieren
in der Prothetik und Kieferorthopädie gebrauchter Begriff für das "unter Spannung
setzen" von Klammern, Federn und Schrauben.
Amalgam
Füllungsmaterial; heute in der Zahnmedizin nur noch als eine "Legierung"
aus den Metallen Silber und Zinn und dem Vermischen mit Quecksilber als "Silberamalgam"
gebräuchlich.
Antagonist
Gegenkörper, Gegenzahn, d.h. der Zahn (Zähne), der (die) beim Schließen der Kiefer
auf seinen Antagonisten trifft; approximal zwischen zwei Zähnen gelegen; dem Nachbar(-zahn)
zugewandt.
Artikulator
Gerät, welches mit eingesetzten Kiefermodellen eines Patienten außerhalb des Mundes
(fast) eine Nachahmung der natürlichen Kaubewegungen zulässt (= mechanisches Koordinatensystem).
zurück
Biokompatibilität, Bioverträglichkeit
Grad der Gewebeverträglichkeit eines in den Körper eingesetzten oder mit seiner
Oberfläche in Kontakt kommenden Werkstoffes bzw. Medizinproduktes. Sehr wichtig
bei Implantaten oder auch Zahnersatzmaterialien, welche mit Körpergewebe in Kontakt
treten. Den keramischen Massen wird eine hohe Biokompatibiliät nachgesagt. Die Biokompatibilitätsprüfung
ist eine vorklinische Prüfung, d.h. erst wenn diese positiv bestanden ist, darf
das entsprechende Produkt am Menschen angewendet werden. Die Prüfungen müssen nach
genau festgelegten Normen (ISO 10993, EN 30993 u. DIN EN ISO 7405:1997) durchgeführt
werden.
Biss
das Aufeinandertreffen der oberen und unteren Zahnreihen.
Bisshebung
Vergrößerung des vertikalen Abstandes zwischen Ober- und Unterkiefer aus therapeutischen
Gründen: in der Kieferorthopädie zur Korrektur von zu tiefen Bisslagen, in der Prothetik
zum Ausgleich des durch langjährigen Gebrauch abgesenkten Bisses.
Bissnahme
dreidimensionale Festlegung der Lage des Unterkiefers zum Oberkiefer. Eine der wichtigsten
Maßnahmen bei der exakten Anfertigung von Zahnersatz, besonders einer Vollprothese.
Wachsbiss.
Bonus, Bonusregelung
Begriff aus der gesetzlichen Krankenversicherung; gemeint ist damit, dass ein Versicherter
- in Anlehnung an Prinzipien der privaten Versicherungen - bei einem bestimmten
Verhalten einen höheren Zuschuss erhält.
Brücke
festsitzender Zahnersatz zur Überbrückung fehlender Zähne. Nach Beschleifen und
Abdrucknahme der an eine Lücke angrenzenden Zähne (= Brückenpfeiler), wird die in
einem Zahnlabor angefertigte Brücke mit Zement als 'Klebstoff' fest eingesetzt.
Bügelprothese
Teilprothese, dessen Prothesensättel mit einem Stahlbügel miteinander verbunden
sind.
zurück
Composit(s)
engl. Composite(s), zahnfarbenes Füllungsmaterial, zur Gruppe der "weißen Füllungen"
gehörend; aus einer Kunststoffmatrix und Füllstoffen (Keramik, Quarz) zusammengesetztes
zahnfarbenes Füllungsmaterial vorwiegend für den Frontzahnbereich, seit einigen
Jahren auch für den Backenzahnbereich.
Cover denture
spezielle Prothesenart im nur noch gering bezahnten Kiefer. Die vorhandenen Restzähne
werden beim Kauakt nur wenig belastet.
zurück
Deckbiss
i.d.R. erblich bedingte Zahnfehlstellung, bei welcher die oberen (mittleren) Schneidezähne
die unteren überdecken. Patienten mit Deckbiss haben geringere parodontale Probleme
(Zahnfleischerkrankungen), ohne dass man die Zusammenhänge kennt.
dental
zu den Zähnen gehörend, von den Zähnen ausgehend.
Dentallabor
zahntechnische Werkstatt zum Anfertigen von Zahnersatz und dessen Reparatur durch
speziell dafür ausgebildete Zahntechniker.
Dentin
Zahnbein; die relativ weiche, knochenähnliche Zahnhauptsubstanz, welche im Wurzelbereich
mit dem Zahnwurzelzement, im Kronenbereich mit dem sehr harten Schmelz überzogen
ist.
Desinfektion
Vernichtung von Krankheitserregern, Entkeimung, Entseuchung. Nicht wirksam gegen
Bazillensporen; deshalb müssen chirurgische Instrumente durch entsprechende Verfahren
sterilisiert werden.
distal
weiter von der Mittellinie entfernt, d.h. von zwei Zähnen ist derjenige der distale,
welcher von der vorderen Kiefermittellinie aus gesehen der hintere der beiden ist.
Doppelabdruck
Abdrucktechnik in der Prothetik: zum Abformen von beschliffenen Zahnstümpfen werden
eine Abdruckmasse fester Konsistenz gleichzeitig mit einer dünn fließenden Abdruckmasse
in einem Arbeitsgang verwandt.
Dreiviertelkrone
im kariesarmen Gebiss angewandte Teilkrone, bei welcher nicht der gesamte sichtbare
Zahn zur Aufnahme einer Krone beschliffen wird. Die Übergänge zwischen großflächigen
Inlays bzw. Onlays, Halbkronen und Dreiviertelkrone sind fließend.
zurück
Edelmetalle
in der Zahnheilkunde gebräuchliche Werkstoffe (Legierungen) für Zahnersatz. Die
Edelmetalle liegen nie in reiner Form vor, sondern aus Stabilitäts- u. Kostengründen
als Legierungen. Typische Vertreter sind Gold, Platin und Silber; in neuerer Zeit
auch das reine - technisch schwer zu verarbeitende - Element Titan.
Einlagefüllung
auch bekannt unter Inlay, Gussfüllung. Füllung zur Versorgung eines defekten Zahnes,
meist aus Goldlegierungen oder keramischen Massen bzw. einer Zwischenform beider Werkstoffe.
Epithese
Defektprothese zum Ersatz von angeborenem oder erworbenem Gewebsverlust z.B. durch
Unfälle oder Missbildungen.
Extraktion
Zahnentfernung mit speziell dafür gearbeiteten 'Zahnzangen'; die Zahl der Extraktionen
ist in Deutschland stark rückläufig: bedingt durch ein erhöhtes Zahnbewusstsein
in der Bevölkerung.
zurück
Facette
Verblendschale aus Keramik oder Kunststoff bei Kronen und Brücken, um dem zu ersetzenden
Zahn ein "echtes" (zahnfarbenes, unauffälliges) Aussehen zu geben.
Festzuschüsse
ab 1998 gültiges Bezuschussungssytem der gesetzlichen Krankenkassen bei der Versorgung
mit Zahnersatz. Statt der bis dahin üblichen prozentualen Kostenübernahme, erhält
der Patient für eine definierte Leistung einen festen Zuschuss.
Fissur
Furche, Rille in der Zahnoberfläche (Kaufläche) der Backenzähne.
Freiendbrücke
besondere Brückenart zum Ersatz von fehlenden Zähnen, bei welcher das Brückenglied
sich vor oder hinter einem Pfeiler befindet und nicht an der anderen Seite von einem
weiteren Pfeiler abgestützt ist. Durch Setzen eines Implantates kann die Freiendbrücke
in eine normale Brücke umgewandelt werden.
Freiendprothese
Teilprothese, herausnehmbarer Zahnersatz, bei welcher die fehlenden Zähne im Gegensatz
zur Schaltprothese nicht auf beiden Seiten der Lücke eine Verankerung bzw. Abstützung
haben. Biologisch und statisch ungünstig, da das nicht abgestützte Freiendteil der
resilienten Schleimhaut aufliegt und so einen Hebel darstellt, der das Restgebiss,
an welchem die Prothese befestigt ist, schädigen kann.
Füllung
von Laien häufig als "Plombe" bezeichnet; als Ersatz von durch Karies
zerstörter Zahnsubstanz wird der Zahn nach vorherigem Entfernen der Karies mit einer
Unterfüllung und abschließend mit einer Füllung versehen. Man unterscheidet plastische
Füllstoffe (Composite oder Amalgam) keramische Füllstoffe oder Inlays aus einer
Legierung.
Funktionsanalyse
oder auch funktionelle Gebissanalyse. Untersuchungsmethode zur Diagnose von Störungen
im Bewegungsablauf des Kausystems und der Feststellung von krankhaften Gewebeveränderungen.
zurück
Galvanotechnik
elektro-chemische Methode, um Verblendkronen oder keramisch-verblendete Inlays oder
Werkstoffoberflächen korrosionsbeständiger, besser elektrisch leitend, abriebfester
oder optisch ansprechender zu machen.
Geschiebe
Verbindungselement zwischen Restzahnbestand und Ersatzzähnen. Im Gegensatz zu den
konventionellen Prothesenklammern ergibt sich vor allem beim Geschiebe ein kosmetischer
Vorteil, da die Verankerung nach außen hin nicht sichtbar ist. Außerdem je nach
Art des Geschiebes eine bessere Kraftverteilung auf die Restzähne.
Gingiva
dem Laien als "Zahnfleisch" bekannt; ein Teil des Zahnhalteapparats.
Gnathologie
zahnmedizinische Fachrichtung mit besondere Berücksichtigung des den Mund und seine
Organe umfassenden Systems. Es wird bei einer gnathologischen Behandlung versucht,
durch besondere Techniken der Biss- und Abdrucknahme und bei der Wiederherstellung
(Rekonstruktion) verlorener Kaueinheiten ein optimales Zusammenspiel von Muskulatur,
Okklusion und Zahnhalteapparat unter Berücksichtigung des Kiefergelenkes zu erreichen.
Häufig sehr zeitaufwändige zahnärztliche und zahntechnische Leistungen, die selten
von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden.
Gussfüllung
auch als "Inlay" oder Einlagefüllung bezeichnete Füllungsart vornehmlich
für die Backenzähne. Als Material dieser sehr aufwändigen, dafür aber auch sehr
haltbaren Füllung wird meist eine Goldlegierung verwendet.
zurück
Halbkrone
ähnlich der Dreiviertelkrone im kariesarmen Gebiss angewandte Teilkrone, bei welcher
nicht der gesamte sichtbare Zahn zur Aufnahme einer Krone beschliffen wird.
Höcker
die Spitzen oder Höcker der Backenzähne. Greifen beim Kauakt in die Grübchen der
gegenüberliegenden Backenzähne und zermahlen so nach dem Mörserprinzip die Nahrung.
zurück
Implantat
"Ersatzteil"; fremdes oder körpereigenes Material, welches in den Körper
eingepflanzt wird. In der Zahnheilkunde sind dies Zahn- (Keramik o. Titan) oder
Knochenimplantate, welche fehlende Zähne oder verloren gegangenen Knochen ersetzen
können.
Immediatprothese
Sofortprothese; d.h. bevor die letzten Zähne im Ober- oder
Unterkiefer gezogen werden, wird im Dentallabor schon die fertige Prothese angefertigt und dem Patienten direkt
nach dem Ziehen der Zähne eingesetzt.
Inlay
Einlagefüllung, Gussfüllung; i.d.R. aus Edelmetall, aus kosmetischen Gründen auch
aus Keramik (Keramik-Inlay) oder einer Kombination beider Werkstoffe (Galvano-Inlays);
ggf. aus Kostengründen in einer anderen Legierung.
Inlaybrücke
spezielle Art der Lückenversorgung durch eine Brücke, bei welcher die Pfeilerzähne
nicht wie üblich aus Kronen, sondern Inlays bestehen, zwischen welche das Brückenzwischenglied
gearbeitet wird. Wegen einer erhöhten Kariesanfälligkeit dieser Konstruktion ist
eine gute Mundhygiene unerlässlich.
incisal
Lage- oder Flächenbezeichnung: auf der Schneidekante; zur Schneidekante hin.
Indikation
Vorgehen, Ergreifen einer bestimmten Maßnahme im Krankheitsfall.
indiziert
auf Behandlungsmethoden oder Medikamente bezogen: ratsam, angezeigt, erforderlich.
interdental
zwischen den Zähnen gelegen, befindlich.
Interimsprothese
herausnehmbarer Zahnersatz, welcher aus kosmetischen und funktionellen Gründen für
die Zeit der Abheilung nach Zahnextraktionen eingesetzt wird (siehe auch Provisorien).
Im Gegensatz zur Immediatprothese ist dieser Ersatz nach Abheilung der Wunden wertlos.
interproximal
zwischen den Berührungs-, Kontaktflächen der Zähne gelegen.
intraoral
in der Mundhöhle gelegen.
Intraoral Pressuredependent Registration (IPR)
Intraoral Pressuredependent Registration (IPR) ist eine Methode zur Diagnose
und Funktionsanalyse von Dysfunktionen und Myoarthropathien des Kauapparates, chronischen
Kopfschmerzen oder Tinnitus und zur Abklärung von Parafunktionen, neuromuskulären
stomatogenen Schmerzzuständen oder Kiefergelenkerkrankungen (TMD). Ein neuartiger
Sensor erlaubt die digitale Visualisierung des intraoralen Registrates unter Berücksichtigung
des ausgeübten Kaudruckes unmittelbar auf einem Computer-Bildschirm. Die objektiven
und reproduzierbaren Messungen erleichtern das Auffinden einer physiologischen Zentrikposition.
Der Zahnmedizin steht mit IPR erstmals ein einfaches und schnelles Verfahren zur
optimalen Therapie und Vorbeugung zur Verfügung.
zurück
Derzeit keine Einträge
zurück
Karies
Zahnfäule, "Loch im Zahn"; Kohlenhydrate (bes. Zucker) werden durch Bakterien
zu Säuren vergoren, welche alle Teile des Zahnes angreifen können. Während diese
Säuren hauptsächlich den harten Zahnschmelz auflösen, greifen die Bakterien die
organischen (lebenden) Bestandteile an.
Kaudruck
Druck zwischen den Zahnreihen beim Zusammenbeißen. Kann theoretisch bei Frauen bis
zu 300 kg, bei Männern bis zu 400 kg betragen, wird beim normalen Kauakt aber selten
erreicht.
Kaufläche
die Oberseite (okklusale Fläche - siehe auch Okklusion) eines Backenzahnes, welche
zur Verbesserung der Nahrungszerkleinerung mit Fissuren (Grübchen) und Höckern versehen
ist. In einem idealen Gebiss passen die Höcker der einen Kaufläche beim Zusammenbiss ungefähr
in die Grübchen der Kaufläche des gegenüberliegenden Zahnes (Mörser-Pistill-Prinzip).
Kaukantenschutz
Ausdehnung einer Zahnfüllung über die kauenden Höcker eines Zahnes, um bei ausgedehnten
Füllungen bei starker Belastung ein Auseinanderbrechen des Zahnes zu vermeiden.
Typische Füllungsvertreter sind die sog. Onlays.
Keramik
Schlagwortbezeichnung für keramische Massen, welche als Grundlage für künstliche
Zähne, verblendete Zahnersatzarbeiten und Füllungen dienen. Durch Einfärben mittels
Metalloxyden können dem natürlichen Zahn fast ebenbürtige Ersatzzähne hergestellt
werden. Die Keramik hat eine hohe Bioverträglichkeit, ist aber schwer zu verarbeiten.
Es lassen sich folgende Keramikarten unterscheiden: » Feldspatkeramik, » Glasimprägnierte
Al2O3-Keramik, » Glaskeramik, » Glas.
Klammer
gebräuchlichste und preiswerteste Haltevorrichtung für
(herausnehmbare) Teilprothesen oder kieferorthopädische Behandlungsgeräte. Die
den Haltezahn umgreifenden Elemente der Klammer werden Klammerarme genannt.
Danach unterscheidet man ein- und zweiarmige Klammern. Die Klammern können aus
Draht gebogen (provisorische Prothesen, kieferorthopädische
Apparaturen) oder aus einer Metalllegierung gegossen sein. Zur Abfederung von Kaukräften
wird die Klammer häufig mit einer Auflage versehen, man spricht dann von einer dreiarmigen
Klammer.
Klebebrücke
auch unter dem Namen 'Maryland-Brücke' bekannt. Im Gegensatz zur konventionellen
Brücke werden die der Zahnlücke angrenzenden Nachbarzähne nicht überkront, sondern
die Klebebrücke ist so gestaltet, dass der fehlende Zahn an die Nachbarzähne mittels
Ätztechnik angeklebt wird. Nur bei optimalen Bissverhältnissen anwendbar, da sonst
Herausfallen der Klebebrücke durch Scherkräfte, welche beim Abbeißen auftreten können;
eine echte Alternative zu den Klebebrücken sind Implantate.
Knirschen (Knirscherschiene)
auch Bruxismus genannt; unbewusst ablaufendes Aneinanderreiben der Oberkiefer- mit
den Unterkieferzähnen, häufig verbunden mit einem Spannungskopfschmerz. Kann bei
längerem Anhalten zu schweren Schädigungen des Zahnhalteapparates, zu erheblichem
Materialverlust der Zahnkauflächen und zu Kiefergelenkserkrankungen führen. Die
Ursachen für das Knirschen sind meist im psychischem Bereich zu suchen; hier muss
auch die eigentliche Behandlung ansetzen. Aus rein zahnmedizinischer Sicht erfolgt
eine temporäre Behandlung des Knirschens mittels einer Knirscherschiene.
Kombinationsprothese
auch als 'herausnehmbar-festsitzender Zahnersatz' bezeichnet. Zahnersatz, welcher
aus zwei Teilen besteht; z.B. einer Verblockung der eigenen Schneide- und Eckzähne
mit Kronen oder Überkronung der Zahnstümpfe mit Innenteleskopen (festsitzender Teil),
kombiniert mit einer Teilprothese (herausnehmbarer Teil) zum Ersatz für die fehlenden
Backenzähne. Als Verbindung zwischen den beiden Teilen können Klammern oder (häufiger,
da kosmetisch besser) Geschiebe, Stege und Teleskope dienen. Aufwändige, aber sehr
effektive Versorgung des Restgebisses.
Komposit(s)
engl. Composite(s), zahnfarbenes Füllungsmaterial, zur Gruppe der "weißen Füllungen"
gehörend; aus einer Kunststoffmatrix und Füllstoffen (Keramik, Quarz) zusammengesetztes
zahnfarbenes Füllungsmaterial vorwiegend für den Frontzahnbereich, seit einigen
Jahren auch für den Backenzahnbereich.
Konformitätserklärung
jeder zahntechnischen Arbeit, die neu erstellt wurde und dauerhaft im Munde verbleibt
(nicht bei Reparaturen!) muss eine Konformitätserklärung folgenden Inhalts beiliegen:
» Hersteller (das liefernde Labor), » Auftraggeber (Zahnarzt), » Patientenname,
» Produktbezeichnung, » Materialien, » Endprüfung (Verantwortlicher im Labor; z.B.
ein Zahntechnikermeister), » Spezielle Erklärung mit dem Text: "Das Produkt
entspricht den grundlegenden Anforderungen." Diese Bescheinigung muss vom Zahnarzt zehn
Jahre lang aufbewahrt werden.
Kontaktpunkt
die punktförmige Berührung zweier benachbarter Zähne. Der Kontaktpunkt wandelt sich
unter der Kaufunktion im Laufe der Jahre durch Aneinanderreiben in eine Kontaktfläche
um.
Kontraindikation
Gegenanzeige, medizinisches Verbot für eine bestimmte Therapie (siehe auch Indikation).
Konuskrone
eine der Teleskopkrone ähnliche Doppelkrone. Im Gegensatz zur Teleskopkrone, welche
mindestens zwei parallele Flächen aufweist, läuft die Konuskrone nach oben kegelförmig
(konisch) zu. Der sog. Konuswinkel (Grad der Steilheit des Konus; 0° Winkel = keine
Abschrägung; gebräuchlich sind Winkel zwischen 4° und 6°) ist entscheidend für die
Haftreibung zwischen Primär- und Sekundärteil (Außen- und Innenteleskop) der Konuskrone.
Krone
Überzug über die natürliche Krone eines beschliffenen Zahnes. Die Indikation zur
Krone ist meist die starke Zerstörung des Zahnes durch Karies (= 'Zahnersatzkrone').
zurück
labial
Lagebezeichnung für: zur Lippe hin; an der Lippe gelegen.
Labor (Dentallabor)
handwerkliche Einrichtung zur Anfertigung von Zahnersatz und dessen notwendige Reparaturen
durch speziell dafür ausgebildete Zahntechniker.
Langzeitprovisorium
provisorische Versorgung von beschliffenen oder fehlenden Zähnen über einen längeren
Zeitraum (i.d.R. 3 - 12 Monate), um die Heilphase und damit verbundenen Umbauvorgängen
im Kiefer abzuwarten.
Legierung
Vereinigungen eines Grundmetalls mit einem oder mehreren Elementen (= metallkundliche
Mischung) zur Verbesserung oder zur Erzielung neuer Eigenschaften des Grundmetalls.
Unterschiedliche Eigenschaften einer Legierung erklären sich durch das Zusammenlegieren
verschiedener Metalle (in der Zahnheilkunde hauptsächlich gebräuchlich sind sog.
Dentallegierungen aus: Gold, Platin, Palladium, Silber, Kupfer, Zinn, Zink, Indium,
Iridium, Ruthenium, Gallium, Rhodium, Titan, Tantal, Eisen, Mangan) in wechselnden
Mengenverhältnissen, wobei manche nur in Spuren in einer Legierung enthalten sind.
Bei der Herstellung von festsitzendem Zahnersatz werden hauptsächlich Goldlegierungen
verwandt; reines, 24-karätiges Gold ist dafür zu weich.
lingual
Lagebezeichnung für zungenwärts, zur Zunge hin (Lingua=Zunge).
Lingualbügel
auch Sublingualbügel (Unterzungenbügel); gebogener oder gegossener Metallbügel zur
Verbindung von zwei Prothesenteilen (Sätteln).
zurück
Mahlzähne
die großen Backenzähne, siehe unter Molaren.
Medizinproduktegesetz, MPG
Qualitätssicherndes Gesetz (nach ISO 13485); demnach müssen medizinische
Erzeugnisse fest vorgeschriebenen Kriterien in den Punkten Sicherheit (z.B. Minimierung
der Nebenwirkungen, Gewährleistung elektrischer u. mechanischer Sicherheit), Leistung
u. Nutzen (z.B. Sicherstellung des therapeutischen Nutzens, klinische Bewertung
des Produktes) und Überwachung (z.B. des Herstellers, des Produktlebenszyklus) erfüllen,
bevor sie in den Verkehr gebracht werden.
mesial
in der Zahnmedizin gebräuchliche Lage-/Richtungsbezeichnung: zur Kiefermitte
hin (gemeint
ist damit die Mitte des Zahnbogens, also die mittleren Schneidezähne); auch:
nach vorne, vor.
Metallkeramik
auch VMK-Technik (= VerblendMetallKeramik); Kronen- oder Brückenzahnersatz, bei
welchem aus biokompatiblen und kosmetischen Gründen das aus einer speziellen Legierung
hergestellte Metallgerüst mit einer keramischen Masse in einem Sinterungsprozess
versehen wird. Heute bereits Standardtechnik.
Miniplast-Schiene
leicht im Tiefziehverfahren herzustellende Plastikschiene von 0,5-1 mm Durchmesser;
Verwendung als Aufbissschiene bei Funktionsstörungen des Kauapparats, zur Fixierung
von gelockerten Zähnen, als Trägerschiene für Medikamente (Fluoridierung, Bleichen
von Zähnen), für Langzeitprovisorien.
Molar, Molaren
Backenzahn; lat. Bezeichnung für die Mahlzähne des menschlichen Kiefers. Es sind dies
die am weitesten nach hinten (distal) gelegenen Zähne des Kiefers.
zurück
NEM-Legierung
NichtEdelMetall - Legierung; Begriff aus der Zahnersatztechnik. NEM-Legierungen
haben aus Kostengründen ihr Hauptanwendungsgebiet bei umfangreichem Zahnersatz wie
z.B. den sog. Stahlprothesen. Eine Verarbeitung von Kronen- und Brückenersatz mit
NEM-Legierungen wird hauptsächlich bei eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten
des Patienten durchgeführt, da die technische Herstellung sehr viel schwieriger
ist, als die Verarbeitung von edelmetallhaltigen Legierungen.
Ney-Klammer
Klassifizierung von Gussklammern mit Auflagen als Halte- und Stützelemente bei herausnehmbaren
Zahnersatz.
Nonokklusion
teilweises oder vollständiges Nichtzusammentreffen (Aufeinanderbeißen) der Zahnreihen,
z.B. beim lutschoffenen Biss (siehe auch Okklusion).
zurück
Onlay
auch 'Kuppelfüllung'; Gussfüllung, bei welcher, die durch die Größe des Defektes
geschwächten Zahnwände, durch Übergreifen des Onlays über die kautragenden Höcker
des Zahnes diese geschützt werden. Der Übergang zur Teilkrone ist fließend.
O
Okklusion (okklusal = zur Kaufläche hin)
Berührung der Zahnkauflächen (einzelner oder aller) des Unterkiefers mit dem Oberkiefer
bei zwanglosem Kieferschluss.
oral
den Mund, die Mundhöhle betreffend.
zurück
palatinal
den Gaumen betreffend; Lagebezeichnung für gaumenwärts, zum Gaumen hin.
Parafunktion
nicht natürliche Funktion des Kausystems wie z.B. Pressen, Knirschen, Lippen- u.
Wangenbeißen, Bleistift- u. Nägelkauen meist als Folge psychischer Belastung.
Parodontose
früher: Paradentose; laienhaftes Schlagwort für lockere Zähne mit freiliegenden
Zahnhälsen. Korrekt ist es nur vergleichbar mit dem alters- oder funktionsbedingten
Rückgang des Zahnhalteapparates.
partieller Zahnersatz, partielle Prothese
siehe unter Teilprothese.
permanentes Gebiss, permanente Zähne
bleibendes Gebiss o. Zähne, im Gegensatz zu temporär (Milchgebiss, Milchzähne).
Pfeilerzahn
Begriff aus der zahnärztlichen Prothetik: einer derjenigen Zähne, auf welchem beim
Zahnersatz eine Brücke befestigt ist.
Plaque
weiche, weißliche Zahnbeläge, hauptsächlich bestehend aus einer schwer abwischbaren
(normales Mundspülen entfernt keine Plaque; dagegen richtiges Zähneputzen immer)
bakterienverseuchten eiweiß- u. polysaccharidhaltigen Masse.
Plombe, plombieren
laienhafter Ausdruck für eine Füllung bzw. eine Füllung legen; der Ausdruck leitet
sich von der französischen Bezeichnung plomb = Blei ab, ein früher gebräuchliches
'Füllungsmaterial'.
Prämolar
vorderer oder kleiner Backenzahn. Im bleibenden Gebiss jeweils zwei vor (= prä) den
großen Backenzähnen (Molaren) stehende Zähne.
Präparation
Fachausdruck für das Bearbeiten eines Zahnes mit rotierenden ('Bohrer') oder oszillierenden
Instrumenten (i.d.R. diamantbeschichtet) zur Aufnahme einer Füllung bzw. Krone.
Zum Ableiten der Wärme wird die Präparation feucht - d.h. mit einem Wasser-Luft-Gemisch
- durchgeführt.
Prävention
medizinische Maßnahmen zur Früherkennung und -behandlung von Erkrankungen.
Prothese, zahnärztliche
zahntechnisches Werkstück zum Ersatz einiger (= Teilprothese, partielle Prothese)
oder aller Zähne (= Vollprothese) meist auf Kunststoffbasis, bei Teilprothesen auch
auf Metallbasis, die Zähne können aus Kunststoff (gebräuchlicher) oder Keramik gefertigt
sein; im Volksmund auch häufig als Gebiss bezeichnet.
Provisorium, provisorische Versorgung
Maßnahmen entweder zum Schutz eines Zahnes nach Präparation bis zur
Eingliederung des endgültigen Ersatzstückes (Krone, Brücke) oder als temporäre
Versorgung einer Zahnlücke bis zur späteren Versorgung mit einer Brücke oder
herausnehmbaren Prothese (Interimsprothese). Die Provisorien werden entweder
direkt im Mund oder nach Abdruck in einem Dentallabor individuell angefertigt (der Gebrauch konfektionierter Provisorien
ist kaum noch gebräuchlich) und mit provisorischem Zement eingesetzt; sie sind später
wertlos. Sinn eines Provisoriums ist zum einen der Schutz der bearbeiteten Zähne
vor chemischen und thermischen Reizen, zum anderen eine Abstützung des Zusammenbisses.
Im sichtbaren Bereich zwingen kosmetische Gründe zur Versorgung mit einem Provisorium.
Siehe auch unter Langzeitprovisorium.
zurück
Derzeit keine Einträge
zurück
Radix-Anker (Stiftaufbau)
schraubenförmige Verankerung für eine Krone ("Stiftkrone") in der Wurzel
eines tief zerstörten und wurzelkanalbehandelten Zahnes als letzte Möglichkeit zur
Erhaltung des Zahnes. Diese äußerst stabile Verankerungsform hat allerdings zuweilen
auch Nachteile: Korrossionsbedingt können sich metallische Zersetzungsprodukte in
das Wurzel- und Zahnfleischgewebe einlagern und so zu Verfärbungen und Reizungen
führen. Ebenso kann der metallische Stumpf (der Teil des Radix-Ankers, der aus der Wurzel
herausragt) bei der kosmetisch optimalen Vollkeramikkrone zu nicht erwünschten Farbabweichungen
führen. Dieser Effekt tritt jedoch mit vollkeramischen Wurzelstiften nicht auf.
zurück
Schaltprothese
Teilprothese, herausnehmbarer Zahnersatz, bei welcher die fehlenden Zähne im Gegensatz
zur Freiendprothese auf beiden Seiten der Lücke eine Verankerung (i.d.R. mit Abstützung)
haben. "Schaltprothese" deshalb, weil die ersetzten Kaueinheiten in das
bestehende Gebiss "eingeschaltet" sind.
Steg
Kurzform für eine Verbindungsvorrichtung bei festsitzend-herausnehmbaren Zahnersatz.
Zwischen zwei überkronten Zähnen (meist den unteren Eckzähnen, wenn die 4 kleinen
Schneidezähne fehlen), befindet sich eine starre Verbindung aus vorgefertigtem stabilen
'Golddraht' oder aus einem gegossenen Zwischenstück, auf welchem die Teilprothese
gleichzeitig abgestützt und gehalten wird. Stiftaufbau (siehe Radix-Anker)
zurück
Teilkrone
zur Schonung der Zahnsubstanz, des Zahnfleischrandes und aus kosmetischen Gründen
angewandte Kronenart, bei welcher i.d.R. der nach außen sichtbare Teil das Zahnes
nicht beschliffen wird.
Teilprothese
partielle Prothese, herausnehmbarer Zahnersatz, welcher mit Klammern, Geschieben,
Teleskopkronen oder anderen Konstruktionen an den eigenen Zähnen (dem sog. Restgebiss)
befestigt und wenn möglich abgestützt ist. Je nach der Art des Restgebisses unterscheidet
man zwischen Freiend- und Schaltprothesen oder deren Mischformen.
Teleskop, Teleskopkrone
auch Doppelkrone; Kronenart zur Verbindung von festsitzend-herausnehmbaren Zahnersatz.
Dabei wird das Innenteleskop (= Primärteil) mit dem beschliffenen Zahnstumpf fest
verbunden (einzementiert); über den so vorbereiteten Zahn greift das an dem Zahnersatzstück
befindliche Außenteleskop (wie bei einer Teleskopantenne) und bewirkt so eine gute
Verbindung und sichere Abstützung mit dem Restgebiss. Bei dem so teleskopierten
Zahnersatz kann es sich um eine herausnehmbare Teilprothese oder aber eine herausnehmbare
Brücke handeln.
Titan
sehr leichtes und stabiles, schwer zu verarbeitendes Metall, welches durch seine
Oxidschicht äußerst bioverträglich ist. Eingeführt wurde Titan in die Zahnheilkunde
durch die Implantate. Mit der Entwicklung neuer - allerdings sehr teurer - Gusssysteme
ist es gelungen, die Hauptprobleme der Verarbeitung zu lösen und somit dieses Metall
auch für den Zahnersatz nutzbar zu machen.
zurück
Derzeit keine Einträge
zurück
Veneer
auch unter dem Begriff 'Facettierung' bekannt; Verblendung der sichtbaren Zahnflächen
mit dünnen Keramikschalen, welche im Gegensatz zur Vollkeramikkrone den Zahn nicht
vollständig überziehen. Die sichtbaren Flächen werden hauchdünn abgeschliffen und
mit im Zahnlabor angefertigten keramischen Verblendschalen versehen. Anders als
bei der Vollkeramikkrone, bei welcher der Zahn konstruktionsbedingt rundum relativ
stark beschliffen werden muss, geht bei dieser Reparaturmaßnahme nur wenig gesunde
Zahnsubstanz verloren. Das Herstellen und Eingliedern von Veneers erfordert ein
äußerst hohes Maß an Präzision. Mit den Verblendschalen lassen sich neben einer
Aufhellung der Zahnfarbe auch zu große Zahnzwischenräume (z.B. ein Diastema) oder
schief stehende Zähne korrigieren.
Vollkeramikkrone
Die Vollkeramikkrone wird heutzutage aus Hochleistungskeramik (Zirkon) gefräst und
mit keramischen Massen verblendet.
Vollprothese
auch totale Prothese, Totalprothese, Totale; zahnärztlicher Ersatz aller Zähne des
Ober- oder Unterkiefers durch einen herausnehmbaren Zahnersatz.
zurück
Wachsbiss
Zusammenbiss der Zähne auf eine Wachsplatte oder einen Wachswall zur
Rekonstruktion der Bisslage im Dentallabor.
zurück
Derzeit keine Einträge
zurück
Derzeit keine Einträge
zurück
Zahnersatz
Maßnahme zum Wiederherstellen einer geschlossenen, möglichst dem natürlichen Gebiss
funktionell wie auch ästhetisch gleichwertigen Zahnreihe. Man unterscheidet festsitzenden
(Kronen, Brücken) von herausnehmbarem Zahnersatz (Teilprothesen, totale Prothesen) und eine
Kombination beider Formen. Die Härte der verwandten künstlichen Zahnflächen sollte
nach Möglichkeit der des Zahnschmelzes entsprechen; Edelmetalle sind meist weicher,
Keramikarbeiten härter als dieser. Auch Zahnersatz bedarf einer regelmäßigen, täglichen
Pflege und einer mindestens jährlichen Kontrolle durch den Zahnarzt.
Herausnehmbarer Zahnersatz sollte - wenn dies den Schlaf nicht beeinträchtigt
- auch nachts im Munde bleiben, nachdem er vorher gründlich gereinigt wurde.
Festsitzender Zahnersatz kann mit herkömmlichen Zahnputztechniken nicht immer
optimal gereinigt werden. Neben dem normalen Zähneputzen mit Hand- oder elektrischer
Zahnbürste sollte eine zusätzliche Reinigung mit Zahnseide (Superfloss) erfolgen.
zurück